Wie alles begann
Wie alles begann…
…keine Angst ich fange nicht an wie im Märchen: „Es war einmal…“
Dennoch muss ich etwas ausholen. Mit 16 Jahren, damals als Realschüler, durfte ich mein erstes Praktikum absolvieren, somit meine ersten Gedanken was ich denn mal werden will. Ich entschied mich für die Stadtjugendpflege Wolfenbüttel, das war mein Beginn in der sozialen Arbeit. Dort war ich im Jugendzentrum eingesetzt und gestaltete Betreuungsgruppen. Da mir dies sehr gut gefallen hat, hielt ich den Kontakt zur Stadtjugendpflege.
Mit 16 Jahren absolvierte ich den Gruppenleitschein, vergleichbar mit dem heutigen „Juleica“. Ich besuchte auch ein Seminar „Lager und Fahrten“, würde man heute sicherlich nicht mehr so nennen, war inhaltlich Erlebnispädagogik.
Über die Stadtjugendpflege war ich Honorarkraft und begleitete Ferienfreizeiten, begleitete Fortbildungsveranstaltungen, war im Jugendzentrum aktiv und habe in den Ferien Bauwagenprojekte auf Spielplätzen betreut und aktiv an der Umsetzung des Ferienpasses gearbeitet.
In meinem Heimatdorf Ahlum, gründeten wir zu der Zeit eine Jugendinitiative um einem selbstverwalteten Jugendraum zu bekommen. Dies wurde von der Fachhochschule für Sozialpädagogik in Braunschweig begleitet. Leider blieb der eigene Raum ein Traum, dennoch haben wir Aktivitäten auf die Beine gestellt und viele Aktionen durchgeführt.
1994 die Ahlumer Jugendinititative
So blieb ich meiner Linie treu und habe weitere Praktika in der Stadtjugendpflege und im Jugendzentrum absolviert. Meine Profession war klar, ich gehe in die offene Jugendarbeit.
Nach Absolvierung des Fachabiturs, im Bereich Sozialwesen, stand also mein Weg, die Ausbildung zum Erzieher, offen. Im Bekanntenkreis belächelt, da es mir wohl nur wenige zutrauten, habe ich die Ausbildung in Angriff genommen.
Ein hartes Ausbildungsjahr in der Elementarpädagogik folgte, Kindergarten wird es nicht werden. Dann meine Praxis wieder ins Jugendzentrum gelegt. Tagesangebote, Praktika, Honorarkraft, Projektwochen, alles in Braunschweiger Jugendzentren der Stadt.
Bis zu meinem letzten Ausbildungsjahr und letztes Praktikum war ich von der Arbeit in Jugendzentren überzeugt, da lernte ich die Arbeit in der Hilfe zur Erziehung kennen. Nun fand ein Umdenken bei mir statt und ich wollte ins „Heim“.
Begonnen habe ich somit im Jahr 2000 in einer staatlichen Einrichtung in Braunschweig. Nach der Probezeit wurde ich stellv. Gruppenleiter einer Jugendwohngruppe, später leitete ich diese für ein Jahr kommissarisch.
Die Remenhof Stiftung, oder mein damaliger Chef, war sehr prägend für mich. Nicht nur als mein erster Arbeitgeber, sondern die Haltung der Arbeit und der Umgang mit Mitarbeitenden. So war der Remenhof Gründungsmitglied der Paritätischen Wohlfahrtspflege in Braunschweig. Schon damals gab es also eine Nähe zu unserem heutigen Spitzenverband.
Der damalige Leiter, Christoph Lampe, hat mich sehr gut gefördert und gefordert. So kam ich schulmüde in die Einrichtung, und habe zeitnah meine ersten Fortbildungen besucht. Gerade im Bereich der Familienarbeit und systemischen Denkweise (z.B. FAM – Familienaktivierungsmanagement oder meine Ausbildung zum systemischen Familientherapeuten) als auch im Bereich der Beratung (meine Ausbildung im Bereich NLP und zum Business Coach) haben die Schulmüdigkeit verscheucht und ich fand gefallen an Weiterbildung.
Auch in der Praxis bekam ich einen guten Einblick durch Tätigkeiten im stationären, teilstationären und ambulanten Arbeitsbereich. Auch meine Tätigkeit als stellv. Personalratsvorsitzender hat mein Horizont immens geweitet. Projekte wie das Bundesmodellprojekt über Wirksamkeit in der Jugendhilfe, Best Practise Beispiel für eine Doktorarbeit über systemisches Arbeiten oder die ersten Gehversuche mit dem sogenannten Hoch-Risiko-Klientel, heute gerne Systemsprenger gennant.
Im Jahr 2002 habe ich die Gruppenleitung einer Verselbständigungsgruppe mit Residenzpflicht auf dem Heimcampus übernommen. Somit habe ich 5 Jahre auf dem Heimcampus gelebt und gearbeitet.
Unter der Leitung waren es sehr schöne 7 Jahre Betriebszugehörigkeit, die ich immer in Erinnerung behalten werde.
Der Wechsel erfolge zu einem gemeinnützigen Verein nach Buxtehude. Es sollte ein Tapetenwechsel der Örtlichkeit erfolgen, und das Leben auf dem Heimcampus mit Wechsel zu einer Familienwohngruppe, als innewohnender Gruppenleiter gesteigert werden.
Irgendwie passten wir aber doch nicht zusammen und ich kehrte nach einem halben Jahr nach Braunschweig zurück und schaute mir eine diakonische Einrichtung an.
Nach über 7 Jahren, quasi rund-um-die-Uhr-arbeitend, auf einmal 38,5 Stundenwoche in der ambulanten Familienhilfe und Eingliederungshilfe war schon komisch. Als Bereichsleiter für den Ostbereich von Hildesheim fühlte ich mich ausgelastet, dennoch war in der Woche ganz viel Zeit über.
So gründete ich zum 01.01.2008 das Bildungsinstitut Sirius.
Hauptberuflich führte mich der Weg weiter nach Nordwesten. Meinen Vertrag bei der Diakonie verlängerte ich nicht, und landete als potentieller Nachfolger in einer GmbH in Kirchlinteln. Als Einrichtungsleiter machte ich dort meine ersten Erfahrungen. Schnell bemerkte ich meine Defizite im wirtschaftlichen Bereich und absolvierte mein Fachwirt in Betriebswirtschaft und sozialem Management in Köln. In der Einrichtung lernte ich auch die Auslandsangebote kennen. Leider trennten sich nach 2 Jahren unsere Wege.
Durch dreimaligen Kindergartenwechsel meines Sohnes, wollte ich nach Einschulung den Wohnort nicht mehr wechseln und verblieb in Kirchlinteln. Wie der Zufall so wollte, kam der Landkreis Diepholz auf mich zu, um einen ehemaligen Zubetreuenden bei mir unterzubringen. Der Startschuss der Gemeinnützigen Jugendhilfe Sirius GmbH ist somit am 20.12.2010 gefallen.
Familienanalog, als Erziehungsstelle ging es los, und noch heute als Projektstelle für außergewöhnliche kurzfristige Aufnahmen oder Krisen aktiv.
Am 01.02.2011 kam der Individualpädagogische Bereich mit Reiseprojekten und Auslandsangeboten auf den Kanaren dazu. Am 01.08.2011 wurde die Wohngruppe Visselhövede eröffnet und am 01.02.2012 hat der Familienanaloge Bereich mit dem Gulfhof Hollen in Ostfriesland begonnen. Rasant wuchs das Unternehmen, und das war weiß Gott so nicht geplant.
In der fast 10-jährigen Entwicklung wurde unser Profil immer deutlicher. Wir leben die Individualpädagogik und heben uns somit von anderen Trägern ab.
Dies unterstreichen wir auch in unserer Mitgliedschaft im Bundesverband Individual- und Erlebnispädagogik e.V. Dort wurde ich im März 2018 in den Vorstand gewählt. Vorstandsarbeit ist was komplett anderes, macht mir, dank guter Kollegen, aber unheimlich viel Spaß.
Wir wollen etwas bewegen, dies geht nur über aktive Verbandsarbeit.
Seit 2015, mit kurzer Unterbrechung sind wir auch zertifizierter Träger und tragen das BEQ vom Verband „mit Sicherheit pädagogisch“.
Uns sind unsere Führungsgrundsätze und Leitbild sehr wichtig. Wir investieren viel in Organisationsentwicklung um auf gesunden Beinen zu stehen und weiter innovativ arbeiten zu können.
Wir bauen den Familienanalogen Bereich stetig aus und sind weiterhin in der Individualpädagogik mit Reiseprojekten, sowie Standortprojekten im Inland, Spanien und der Ukraine tätig.
Wir arbeiten an der Weiterqualifizierung aller Mitarbeitenden, so haben wir ein umfangreiches Einarbeitungscoaching, Inhouse Fortbildungen und bilden viele Mitarbeitende auch extern aus.
Auch unser stationäres Angebot erweitern wir und passen dieses zeitgemäß an.
Wir erfüllen unser Leitbild mit Leben.
Als nächstes steht eine Erweiterung in die Eingliederungshilfen an, es wird also nicht langweilig.